Humor & Satire
Frau Gertrudes Weihnachtsgeschichte

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"Frau Gertrudes Weihnachtsgeschichte"
Veröffentlicht am 02. Januar 2014, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Frau Gertrudes Weihnachtsgeschichte

Frau Gertrudes Weihnachtsgeschichte

Ein weihnachtsmärchen

23.12.13

Frau Gertrudes Weihnachtsgeschichte

Frau Gertrude mochte Weihnachten nicht.

Das beschloss sie, als sie in den Bauch eines behaarten Riesen gedrückt wurde und nur noch Schweiß roch. Weihnachten war schrecklich, so viel war sicher, warum auch immer sie auf die Idee gekommen war, heute einkaufen zu gehen, niemand sollte heute einkaufen gehen, niemand, es sollte verboten werden, an Weihnachten die

Geschäfte überhaupt zu öffnen, um die letzten Restposten für zu viel Geld zu verscherbeln, es sollte verboten werden, nein, man sollte gefälligst einen Volksentscheid gegen Weihnachtsverkauf abhalten, oder besser, Weihnachten generell sollte abgeschafft werden, wer brauchte das schon?

Weihnachten roch nicht nur schlecht, es hatte auch noch zu viele Haare, in die Frau Gertrude gerade gedrückt wurde.

Dabei wollte sie doch nur eine Puppe für ihre Nichte!

Der Riese vor ihrer Nase grunzte entrüstet, als die Mutter vorne an der Kasse ihren Geldbeutel nicht finden konnte, und Frau Gertrude drehte angewidert ihren Kopf zur

Seite. Und blickte in die glasigen Augen einer Dogge. Sie blinzelte entgeistert.

Die Dogge blinzelte zurück.

Frau Gertrude blinzelte.

Die Dogge schluckte und ließ lächelnd die orangene Zunge hängen.

Frau Gertrudes Augen weiteten sich, als sie den Speicheltropfen hinterher blickten, die langsam, unglaublich langsam aus den zu tief hängenden Mundwinkeln des Hundes kullerten und schwerelos zu Boden schwebten. Sie glitzerten, leuchteten in allen Regenbogenfarben, tanzten geradezu in der Luft, drehten sich, veränderten die Form von einer Kugel, zu Tropfen, Fäden.

Und trafen auf Frau Gertrudes Schuh.

Auf ihren Schuh.

Den Schuh.

Ein Schrei entwich ihren knitterigen Lippen.

Und mit einem Ruck stieß sie sich von dem behaarten Bauch und der tropfenden Dogge weg, stolperte rückwärts über einen Kinderwagen, fing sich an einem Regal ab, merkte noch, wie dieses begann zu schwanken, warf sich dagegen, um das blonde Baby nicht unter dem Regal zu begraben, blieb schweratmend stehen und blickte in die entsetzten Gesichter des gesamten Kaufhauses.

Es regnete Playmobilprinzessinnen. Auf Frau Gertrude, das Baby, die Dogge, den Riesen und die Mutter.

Und Frau Gertrude hasste Weihnachten.

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Philo
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GerLINDE Ohoh, na das war ja mal eine Negativ-Weihnachtsgeschichte, aber nett geschrieben.
Lieben Gruß
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Danke dir. Und klar, negativ - Frau Gertrude mag nichts. Auch nicht Weihnachten.
Gruß Philo
Vor langer Zeit - Antworten
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