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ZUM 2. ADVENTSSONNTAG - Gedanken

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"Ist das noch des Wissens wert?"
Veröffentlicht am 08. Dezember 2013, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
Ist das noch des Wissens wert?

ZUM 2. ADVENTSSONNTAG - Gedanken

nachgefragt

Es ist der zweite Advent. Die Familie sitzt zum Kaffeetrinken um den Adventskranz, als die 12jährige Hedwig fragt: „Was ist denn das: ADVENT?“ Da beginnt der Vater zu erklären: „ Advent heißt Ankunft und in dieser Zeit bereiten wir uns auf die Ankunft des Christkindes vor. Sie markiert ebenso den Anfang des neuen Kirchenjahres. Ganz früher hat man sogar gefastet wie vor Ostern. Die Adventszeit ist reich an Volksbräuchen. Wir kennen eigentlich nur noch den Adventskranz. Dieser wurde von Johann Hinrich Wichern in Hamburg im Rauhen Haus erfunden. Dort

hatte er eine Schar Kinder aus den ärmsten Familien aufgenommen. Denen fiel das Warten aufs Christkind so schwer wie euch. Deshalb stellte er auf ein altes Wagenrad vier weiße Kerzen für die Adventsonntage und rote Kerzen für die anderen Adventtage. Täglich wurde eine Kerze mehr angezündet und erleichterte so den Kindern das Warten aufs Christkind .“ Und die Mutter fährt fort: „Viele andere Volksbräuche, besonders in Bayern und Österreich, gehen auf alte germanische Vorstellungen zurück. Gespenster und alle möglichen anderen Geister sollten ihr Unwesen treiben. So jedenfalls glaubte man, denn jetzt ist die dunkelste

Zeit des Jahres. Eine solche Zeit ist immer unheimlich. Und die Tage von Weihnachten bis zum 6. Januar benutzte man auch für Wettervorhersagen für das kommende Jahr.“ Dann erinnert der Vater an die Sonnwendfeuer, die sie schon zusammen erlebt haben: „ Wei0t du noch, als wir im vorigen Jahr zum Sonnwendfeuer am Brückkanal waren? Diese Feuer sollen die Wintersonnenwende feiern, den kürzesten Tag und die längste Nacht, nach der die Tage wieder länger werden. Was liegt da näher, als auch die Geburt des Christkindes zu feiern, die Geburt des Lichtes für unsere

Herzen.“ Die Mutter schließt ab mit dem Satz: „Du kennst doch das Lied . Deshalb lasst uns unsere Herzen öffnen, die Ankunft dieses göttlichen Lichtes feiern und daran arbeiten, dass es sich wirklich ausbreitet.“ Nach einigen Augenblicken des Nachdenkens sagt Hedwig: „Neulich haben sie im Fernsehen etwas vom Friedenslicht berichtet. Diese Aktion wurde 1986 vom Landesstudio Wien des ORF ins Leben gerufen. Pfadfinder holen das Licht in der Geburtsgrotte in Bethlehem und bringen es dann nach Europa. Ich finde das sehr schön. Gibt es das in unserer Stadt auch? Und wo

können wir uns das Licht für die Adventszeit holen?“ „Da müssen wir erst einmal im Internet schauen, wo in diesem Jahr das Friedenslicht verteilt wird. Aber als Deine Großeltern junge Leute waren, so in den 1950er und 1960er Jahren, und viele Menschen immer noch in Kriegsgefangenenlagern um ihre Entlassung oder gar um ihr Leben bangten, da wurden an Weihnachten in jedes Fenster Kerzen gestellt … auch als Zeichen des Friedens. Und die Friedensglocke wurde geläutet. Die befand sich damals in Friedland. Dort wurden die aus der Gefangenschaft Heimkehrenden immer empfangen. Meine

Mutter hat mir das oft erzählt“, berichtet Hedwigs Vater. Dann entzünden sie gemeinsam die erste und zweite Kerze am Adventskranz und der Kerzenschein spiegelt sich in den nachdenklich gewordenen Gesichtern der Familie. ©HeiO 12-2013

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Gaenseblume Sehr schön geschrieben. LG Marina Gaenseblume
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Ich danke Dir, dass Du meine Texte so eifrig liest!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur eine wunderschöne Adventsgeschichte.
In vielen Ländern, vor allem in Osteuropa, ist die Adventszeit immer noch Fastenzeit.
lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Danke für Deinen Besuch!
LG Heidemarie
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Rajymbek Man wird alt wie ein Kuh undm lernt immernoch dazu.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS So soll es auch sein ... und wir bleiben neugierig, nicht wahr
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Das war mitunter eine der schönsten ¨Gute-Nacht-Geschichten¨, die ich seit langem gelesen habe. Es ist lehrreich und interessant. Vielen Dank dafür!
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Hallo Gast,
ich kann mich deinem Kommentar nur anschließen.
LG Montag
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NORIS Lieber Gast, ich weiß zwar nicht, wer Du bist, aber ich freue mich, dass Du hier Deine Meinung zu meinen kleinen Detailforschungen niedergelegt hast.
Noch eine schöne Adventszeit
NORIS/Heidemarie
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NORIS Ich danke Dir, lieber Montag, dass Du hier gewesen bist und mein kleines Buch gelesen hast.
LG Heidemarie
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