Er holte kurz Luft und öffnete die massive Holztür. Plötzlich roch es nach Büchern, nach alten Büchern. Als ob man die Tür zu einem alten Antiquariat aufreißen und den Bücherstaub hunderter Generationen aufwirbeln würde. Es roch nach schweren Wälzern und dicken Folianten, die schon seit langer Zeit unberührt ihr Dasein in den hölzernen Regalen fristeten. Es war ein kleiner Raum mit nur einem einzigen schmalen Fenster. Doch selbst das wenige Tageslicht, das hätte den Raum erhellen können wurde von den schweren dunkelroten Samtvorhänge abgefangen. Bis auf eine kleine Nische am Fenster, die die dunkle Holztäfelung
durchblicken ließ, waren die Wände bis hin zur Decke mit büchergefüllten Regalen bestellt. Trotz der Enge und scheinbaren Überfüllung des Raumes, wirkte er einen gewissen Charme auf den Besucher aus. Den Charme der vergangenen Zeit. Es schien, als wäre er von dem Wandel der Welt außerhalb seines Fensters vollkommen unbeeindruckt geblieben, als wolle er mit seinen altmodischen Kerzenhaltern an der Wand und den schweren Holzregalen gegen die ständige unaufhaltsame Veränderung des Lebens protestieren.