Fantasy & Horror
Tief in Medusas Augen - Leseprobe

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"Die 1. Szene der Tragoedie "Tief in Medusas Augen""
Veröffentlicht am 25. November 2013, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: silent_47 - Fotolia.com
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Über den Autor:

Zu schreiben ist für mich etwas vom Schönsten, was man in seiner gegebenen Zeit tun kann. Es hilft mir, mich vom strengen Schulalltag abzulenken und meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Unglaublich faszinierend finde ich antike Mythologien, vor allem die römische Mythologie. (Daher rührt im Übrigen auch mein Pseudonym Aquilifer, was Adlerträger bedeutet.) Ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare und nehme gerne Kritik und ...
Die 1. Szene der Tragoedie "Tief in Medusas Augen"

Tief in Medusas Augen - Leseprobe

Beschreibung


Medusa wie sie leibt und lebt, oder doch nicht? Eine etwas andere Version von Medusas Geschichte.


Es ist nur eine kurze Leseprobe, d.h. nur die 1. Szene aus dem 1. Akt.

Trotzdem wollte ich sie veröffentlichen, um mir eure persönlichen Meinungen einzuholen.

Ich freue mich über jeden Kommentar, vor allem über die kritischen :))


Viel Spass beim Lesen :D

1. Szene

Zwei Amazonen, Hana und Phoebe, die Medusa auf ihrer Jagd an der Grenze zum Sumpfwald beobachten HANA. Phoebe, glaubst du, es wird je wieder aufhören zu regnen? Du siehst ja, wie durchtriefen unsere Felle vom warmen Nass sind. Am Morgen besassen sie doch noch eine schöne hellbraune Farbe, doch jetzt gleichen sie mehr dem schlammigen Boden des Sumpfes als dem Pelz eines Tieres. PHOEBE. Hör auf dich zu beklagen! Meine Kleidung ist genauso durchnässt

wie deine. Sei also still und konzentriere dich lieber auf die Jagd! Halte deinen Bogen gespannt und bleibe wachsam! Vielleicht haben wir Glück und ein müdes Tier springt uns vor die Füsse! HANA. Deine Ironie kannst du dir sparen. Bei diesem Regen halten sich beinahe alle Tiere versteckt. Was bringt uns denn heute die Jagd! Auch Artemis scheint uns heute kein Jagdglück zu gestatten. PHOEBE. Ach, was redest du, liebe Freundin! Bestimmt wird sich etwas finden lassen. Es ist ja noch früher Morgen. Wir haben Zeit. Du darfst dich

also wieder beruhigen und trotz des miesen Wetters ein wenig freundlicher in die Welt hinausschauen, sonst bekommen die Tiere schon von weitem her Angst vor dir, so böse wie du dreinblickst. HANA. Tu ich doch gar nicht! PHOEBE. Doch, tust du, und jetzt schmollst du auch beleidigt! Deine schönen Lippen kräuseln sich immer so niedlich, wenn du das machst. HANA. Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht niedlich nennen sollst. Du weisst doch, dass ich jedes Mal rot

werde. PHOEBE. Das weiss ich. Aber schau. Du lächelst. Ich habe das erreicht, was ich erreichen wollte. Jetzt strahlen auch deine haselnussbraunen Augen wie kleine Sonnen. Warm und trocknend. Blühend wie rote Rosen glühen deine Wangen. Oh, ich lenke uns von der Jagd ab. HANA. (kichert) Nicht doch. Wir pirschen uns gerade einem riesigen, männlichen Alligator heran. Siehst du ihn nicht dort! Ja, dort, wo der Sumpf beginnt. PHOEBE. (lächelt) Ach ja genau, ich

sehe ihn, wie er im warmen Regen döst. HANA. Ein wenig Ernst würde uns jetzt sicherlich nicht schaden. Meinst du nicht auch? PHOEBE. Ganz deiner Meinung. Mein Speer lechzt bereits danach, den Körper eines Tieres zu durchbohren. (erhebt die Spitze des Speers in die Luft und stösst einen Jagdschrei aus.) Der Regen möge uns noch so lange von unserem Vorhaben abhalten; heute Abend feiern wir mit einem ausgiebigen Festmahl. HANA. Es gibt nichts über eine fette Beute. Komm, lass uns…Warte! Hast du

das auch gehört? PHOEBE. Ja, habe ich. Was könnte das sein? HANA. Keine Ahnung. (tauscht mit Phoebe unsichere Blicke aus.) Es klingt wie nach tausenden von Schlangen. PHOEBE. Du hast Recht. Wie Schlangen! Wieso genau Schlangen? (zittert.) HANA. Hey, beruhige dich. Sie müssen uns ja nicht entdecken. Wir verstecken uns einfach hinter diesem Baum. Er ist breit genug für uns

beide. PHOEBE. Wenn du meinst. Mir ist dieses unheimliche Zischen überhaupt nicht geheuer. Sollten wir nicht lieber fliehen? HANA. Damit sie uns entdecken! Sicher nicht. PHOEBE. Tut mir ja Leid das ich Angst vor Schlangen habe. Ich kann diese Viecher einfach nicht leiden! HANA. Das verstehe ich ja auch, aber… PHOEBE. Aber

was? HANA. Sei doch einfach still! PHOEBE. Ich glaube, ich habe etwas gesehen. (beobachtet die Gegend.) HANA. Wo? (linst hinter dem Baum hervor.) PHOEBE. Dort drüben, wo der Sumpfwald beginnt. Medusa erscheint im Blickfeld der Amazonen. PHOEBE. Götter, helft mir! Medusa! Die

wahrhaftige Medusa mit ihrem Schlangenkörper voll nachtblauer Schuppen, mit Klauen wie aus Messing und mit Haaren aus zischenden Schlangen. Und nur ihr Oberkörper gleicht dem eines Menschen. HANA. Wenn sie es wirklich ist, dann schau ihr nicht in die Augen! (zieht Phoebe am Arm zurück zu sich.) Sonst wirst du noch zu Stein! PHOEBE. Scht! Nicht so laut! Sie wird uns noch hören! Medusa wendet ihr lebendiges Haupt in die Richtung der Amazonen, reckt ihren

schönen Hals und schlängelt einige Meter näher heran. Beide Amazonen halten sich im Schutz des Baumes versteckt und kämpfen zitternd mit der leibhaftigen Furcht. Die wachsamen Augen der Meduse scheinen alles zu durchschauen, nur nicht die versteckten Amazonen. Sie weiss zwar, dass sich Amazonen in der Nähe befinden, doch es ist für sie nicht von Interesse. Nicht heute. So verschwindet Medusa ungetaner Dinge zwischen den Bäumen des Sumpfwaldes. PHOEBE. (flüstert) Sie geht. Da hatten wir noch einmal Glück. HANA. Der Göttin sei Dank. Weisst du

was! Wir müssen Alkaia, unserer hohen Königin, davon berichten. Sie wird wissen, was zu tun ist. Phoebe nickt. Sie kehren schweigend zur Festung der Amazonen zurück.

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Hörbuch

Über den Autor

Aquilifer
Zu schreiben ist für mich etwas vom Schönsten, was man in seiner gegebenen Zeit tun kann. Es hilft mir, mich vom strengen Schulalltag abzulenken und meiner Fantasie freien Lauf zu lassen.
Unglaublich faszinierend finde ich antike Mythologien, vor allem die römische Mythologie. (Daher rührt im Übrigen auch mein Pseudonym Aquilifer, was Adlerträger bedeutet.)


Ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare und nehme gerne Kritik und Verbesserungsvorschlage entgegen.

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JoKarter Bei Kampf der Titanen aus den 80 kam die schrecklichste aller Medusen vor, und nur diese kann mir hier vorstellen, vielleicht hast du den ja auch gesehen ... wie sehr filme doch beieinflussen können ...
jedendfalls ist dein kleiner Ak zusammen t mit der Medusa in meiner Vorstellung noch schauriger
Vor langer Zeit - Antworten
Aquilifer Leider habe ich diesen Film noch nicht gesehen, aber danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast! Ich werde das ganz schnell ändern ;)
Ich habe mich ein wenig von der Neuverfilmung von "Kampf der Titanen" inspirieren lassen.

Lg Aquilifer
Vor langer Zeit - Antworten
JoKarter Diese Film Medusa ist einfach nur schaurig und inspieriend
http://3.bp.blogspot.com/-gI32QZrNy40/T3NoEGH_iUI/AAAAAAAAAbE/VAsqWRXxXIM/s1600/Medusa-alt.jpg
Vor langer Zeit - Antworten
Aquilifer Danke für den Link! Sie sieht wirklich gruslig aus...
Vor langer Zeit - Antworten
Traumwandlerin Interessant. Deine Faszination für die Mythologie findet bei mir Anklang^^

Besonders, weil ich zu Medusa und Artemis eine Seminararbeit geschrieben habe. Glücklicher Zufall?
--
?[Medousa) wurde in Minervas [Athenes) Schrein durch den Herr des Meeres (Rector Pelagi) [Poseidon) vergewaltigt. Ioves [Zeus) Tochter wandte sich ab und verdeckte ihre Augen mit ihrem Schild ihre jungfräulichen Augen. Und zur passenden Bestrafung verwandelten sich die reizenden Haare der Gorgo in abscheuliche Schlangen.? Eigene Übersetzung

Wenn man nach dieser Darstellung ein Bild Medusas zeichnen will, erscheint sie nun unschuldig an ihrem Schicksal, da sie von Poseidon vergewaltigt wurde und sich nicht aus freiem Willen mit ihm vergnügte. Die nachfolgende Strafe, ihre Verwandlung in ein äußerlich abstoßendes Wesen, hätte sie dieser Argumentationsgrundlage nach nicht verdient
-- (II.3.3 Aspekt des Opfers)

Hast du schon mal darüber nachgedacht, Medusa nicht nur als schlecht darzustellen?

So, das wollte ich schnell da lassen :-)

Lg Traumwandlerin
Vor langer Zeit - Antworten
Aquilifer Hi Traumwandlerin :)

Ich nenne es auch einen glücklichen Zufall, denn ich erwähne in meinem Theaterstück auch, dass Medusa durch Poseidons Vergewaltigung im Tempel der Athene ihre abschreckende Gestalt bekam. Am Anfang der Tragödie stelle ich sie ein wenig bösartig, aber auch sehr einsam dar, erst im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass auch Medusa ein Opfer ihres tragischen Schicksals ist und auch fähig ist zu lieben. ^^

Bist du auch so fasziniert von Mythologie?
Ich finde, sie ist wie geschaffen dafür, Geschichten zu erzählen und Bücher zu schreiben.

Lg Aquilifer
Vor langer Zeit - Antworten
Traumwandlerin O.o.o...das wird ja immer besser!! Denn:
---
`Aufgrund ihrer Verwandlung in eine Kreatur mit Schlangenhaupt begegnete Medusas Umfeld ihr nun mit Furcht und Abscheu, woraufhin sie verzweifelte und verbitterte, und schließlich ihre ?Menschlichkeit verliert?73 [verlor) . Sie sah demzufolge nicht nur wie ein Monster aus, sondern hatte sich auch zu diesem entwickelt.` --(II.2.2 Positive Aspekte)

`(..)...dass Medusa, die oft mit ihrer Bedeutung als Monster gleichgesetzt wird, nicht nur ?die abgrundtief böse Täterin?, sondern auch Opfer gewesen sein könnte.
Da sie aufgrund ihrer Verwandlung von Allen verstoßen wurde, wurde ihr sozusagen fast keine andere Wahl mehr gelassen, als sich auch gegen ihr Umfeld zu wenden. Des Weiteren geschah der Akt des Tötens durch Versteinerung von ihr nicht aktiv, da sie es nicht beeinflussen konnte, wen sie versteinerte und wen nicht. --

und noch soooo viel mehr! Ich hab das Gefühl, du nimmst mir die Gedanken aus dem Mund (mal so ausgedrückt).

Sorry, dass ich dich so zutexte mit der Arbeit.. das musste nur grad wirklich sein.. hat soo gepasst. :S

Ja, schon, aber wenn man sich 1 1/2 jahre mit immer den selben Gestalten beschäftigt wird es irgendwann öde.. vor allem weil man es genauestens analysieren muss, und nicht nur das Interessante erzählen kann.
Aber an sich die Geschichten sind teilweise schon echt interessant!
Hab während meiner Recherche auch ganz schön viel Unerwartetes herausgefunden..

Lg Traumwandlerin

Vor langer Zeit - Antworten
Aquilifer Ich habe mich auch schon eine Weile mit der Geschichte der Medusa für mein Theaterstück auseinandergesetzt. Dabei habe ich recht viele Informationen gefunden. Auch in alten Schriften von Ovid (aus Metamorphosen) findet man einen kurzen Text darüber.

Du darfst mich ruhig weiter mit deiner Arbeit zutexten ;)
Sie klingt sehr spannend!

Lg Aquilifer

Vor langer Zeit - Antworten
Traumwandlerin Hast du schonmal auf der Seite www.theoi.com geguckt? Da stehen viele Infos und auch wörtliche antike Überlieferungen drin :)
Ja, Ovid habe ich auch verwendet ^_^
Nur zu Medusa, oder darf ich auch etwas von Artemis einbauen? Sie war ja der andere hauptteil meiner Arbeit.

Ich weiß nicht, ob es soo viele interessante Stellen gibt.. aber ich kann dir hier ja nicht 15 Seiten zitieren^^

Also hier noch etwas, was du vielleicht schon weißt:
---II.2.2 Positive Aspekte
Vor ihrer Verwandlung war Medusa die Geliebte Poseidons, dessen Kinder Pegasos und Chrysaor sie noch gebar, während sie eigentlich schon tot war70 71 72 78 80.Der Mythologie Apollodores nach verwendete der Gott der Heilkunst Asklepios das Blut der toten Medusa, um seine Patienten damit zu behandeln. Dabei konnte das Blut der einen Vene Medusas angeblich Tote wieder lebendig machen, das Blut der anderen Vene hingegen wirkte tödlich70 77. In diesem Sinne kann man Medusa somit auch den positiven Aspekt des Heilbringens zusprechen, auch wenn sie nicht aktiv an einer helfenden Aktion beteiligt war.
Eine weitere Facette ihrer Art des ?Helfens? stellt die Verwendung ihrer Person in Darstellungen als ein unheilabwehrendes Schreckbild dar70 80. Ein Beispiel hierfür liefert Athene, die Medusas Haupt zur Schutzfunktion in ihren Brustpanzer einarbeitete(siehe II.1.3) und die zahlreiche Abbildung der zähnefletschenden Medusa an Gebäuden im alten Hellas80.

Der Aspekt des gleichzeitigen Todbringens und Lebensspendens durch ihr Blut zeigt wiederum ihre Ambivalenz, die schon durch ihre Schönheit/Hässlichkeit und auch durch ihre Vergangenheit sichtbar wurde (vor ihrer Verwandlung in ein Monster wurde ihr Wertschätzung und Bewunderung entgegengebracht, später fürchtete/verabscheute sie die Allgemeinheit und sie war zu einer Gefahr für Andere geworden, was völlige Abgeschiedenheit und erzwungene Einsamkeit ihrerseits hervorrief).

Die Bedeutung ihres Namens ?Herrscherin, Königin?70 gibt ihr außerdem den Beiklang einer ?großen Göttin?, für die sie auch in Libyen von den Amazonen verehrt wurde73.----


War irgendwie schlecht zu kürzen.. Vielleicht schaffst du es ja, es dir ganz durchzulesen.

Lg Traumwandlerin







Vor langer Zeit - Antworten
Aquilifer Danke für diese hilfreichen Tipps^^
Ich nehme mir diese Seite sehr gerne mal vor. Die Grundgeschichte der Tragödie habe ich zwar schon festgesetzt, aber wenn ich etwas interessantes finde, kann man das schnell ändern :))

Lg Aquilifer
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