Kurzgeschichte
Der Traummann

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"Der Traummann"
Veröffentlicht am 25. November 2013, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Gunnar Assmy - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse. Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie. Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.
Der Traummann

Der Traummann

Mein Traummann

Ich habe ihn gefunden, den Mann meiner Träume! Endlich! Ich bin total happy, wie das neudeutsch heißt. Früher, im Aufsatz hätte ich romantisch verklärt geschrieben, dass ich auf silbernen Wolken schwebe oder mich himmelhoch jauchzend fühle, und mein Deutschlehrer, der von Romantik nichts hielt, hätte mit roten Großbuchstaben drangeschrieben: PHRASE:

Ich habe ihn über eine Kontaktanzeige kennen gelernt. Wir telefonierten, dann trafen wir uns ein- zweimal, ….. nun ist er bei mir eingezogen.

Er ist wesentlich jünger als ich, na, wenn schon, sieht einfach super aus, schlank, sportlich, schwarze kurze Haare und diese braunen Augen, die mich bereits als Abiturientin dahin schmelzen ließen.

Neuer Typ neue Frisur  pflegen meine Freundinnen zu sagen. Also begab ich mich schnurstracks zu Rossmann, um eine Coloration  „Schwarze Kirsche“ zu erstehen. Ersteres traf im wahrsten Sinne des Wortes zu, sie hatten nur eine Kasse besetzt, bei der Farbe fehlten wohl gerade die Kirschen im Angebot. Jedenfalls glänzen meine Haare jetzt tiefschwarz.

Das Kürzen überließ ich denn doch lieber meiner Friseurmeisterin und ihrer langjährigen Erfahrung. „Bitte 10 Jahre jünger“, bat ich sie. Sie schaute mich kritisch von allen Seiten an, zupfte hier ein Strähne nach oben, da eine hinters Ohr. „Reichen 8 auch?“

Ich lotete meine Chancen aus. O.k., ich befand mich in einem kleinen Oberlausitzer Dorf und nicht auf dem Basar von Marrakesch, feilschen schien deshalb wohl zwecklos. Kopfnickend segnete ich ihr Angebot ab. „Sie haben einen Neuen?“ fragte sie unverfroren. Ich senkte verlegen die Lider. Im Dorf blieb nichts geheim.

Seine Jugend wirkt belebend auf mich, bringt mich auf Trab, und das ist gut so. Andererseits ist er so anhänglich, Zärtlichkeiten und Kuscheln, ach wie ich das genieße. Dann wieder fallen wir wild übereinander her. Ich bemerkte, wie geil er ist. Daran muss ich mich erst gewöhnen. Nähere Details spare ich hier aus.

Das letzte Wort hat trotzdem mein Mann. „Aber wir sind uns einig“, fasst er zusammen,

„in unser Ehebett kommt der Hund nicht.“

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Hörbuch

Über den Autor

Albatros99
Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse.
Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie.
Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.

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KaraList Das ist ja niedlich ... ich habe mir fast so etwas gedacht. Wer hat denn nun den Sieg davongetragen? Dein Mann oder der Hund? :-)
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Na, ganz klar Willy, aber bei uns beiden, bei meinem Mann fast noch mehr als bei mir. Zu meinem Leidwesen hat er alle Grundsätze übern Haufen geworfen und nimmt ihn gelegentlich mit ins Bett (und ich schimpfe!)
Danke dir und liebe Grüße
Christine…
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList :-))
Vor langer Zeit - Antworten
erato In diesem Text ist eine Stelle
die zum Lachen hat ´ne Quelle
drumm mache ich es jetzt auch gründlich
denn ein Hund im Bett wär sündlich
weil die Nase reizgepeinigt
und sich ungern selber reinigt........ :-))))

Habe doch geahnt, dass da noch ein Haken lauert.... :-))))

GghG Thomas

Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Viiiiielen Dank, bei Bedarf borg ich dir meinen Willy mal, er ist soo schnuffig. Schönen Tag Christine
Vor langer Zeit - Antworten
Buhuuuh Cooles Buchcover. :-)

Simon
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE  Hallo Albatross,
sehr amüsant geschrieben und gern Deine Geschichte gelesen.
Toll!
Lieben Gruß
GerLINDE
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Vielen Dank Gerlinde, ich werde dich auch mal besuchen, jetzt stelle ich erst mal mein stacheliges Gedicht ein. Viele Grüße Christine
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Also nee, das hätte ich ja nun wirklich nicht gedacht.
Habe mich fast totgelacht.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Rehkitz Liebe Christine, ich komme aus dem Lachen nicht mehr raus. Wie erfrischend ist das denn. Dem Cover zu urteilen dachte ich, jetzt ist die total durchgeknallt. *lach*
Das wäre ein sehr schönes Drabble geworden.
Einen lachenden, sonnenkalten Gruß
Theresia
Vor langer Zeit - Antworten
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