Analyse ICH
Wenn ich mein Zimmer betrete, riecht es nach alter, abgestandener Luft. So ist mir innerlich zu mute. Ich bin träge und faul und vergammele den Tag.
Nur das Nötigste wird getan. Ich finde alle Ausflüchte, um etwas anderes zu tun. Dabei fühle ich mich unwohl und schlapp. Ich verdränge Wichtiges und ertappe mich beim Zeit vertrödeln.
Monika mahnt mich zu recht und ich weiß, was ich falsch mache. All das macht mich unzufrieden und wütend auf mich selber. Meine Gedanken kreisen um das Ende meines Lebens, weil ich mich als Last sehe, als nutzlose
Last.
Nach einem Jahr ohne echtes Ziel bin ich zerfasert und allein.
Mal müde, mal munter - aber ohne Motivation.
Ich zähle nicht mehr die Bahnen vor dem Haus oder die Autos auf der Straße - ich bin zu träge. Aus der Wut wächst kein neues Ziel.
Wie lange noch?
Kommt noch was?
Kann ich noch weiter?
So ist es echt Müll!
Weiter am 07.02.06
Ich habe mich durchgerungen und mit Hemm telefoniert. Wie blöd ich mir
beim betteln vorkomme. Ich brauche eine Tätigkeit, die mich herausfordert. Ich bin aber leer.
Abends kommen mal kleine, kurze Ideen. Zu wenig. Larsen ist auch nix. Er will selber Geld verdienen.
Ich stecke so richtig fest.
Nix geht voran.
Nur die Zeit vergeht.
Es ist still - zu still. Ich könnte das Radio oder das Tonband anstellen - ich tue es nicht.
Das Geräusch der Autos auf der nassen Straße unterbricht die Stille. Ab und zu fällt ein Regentropfen auf das
Wintergartendach. Ein ungleichmäßiger Rhythmus.
Mittag ist auch bald. Nur noch eine Stunde, dann mache ich mich ans Kochen.
Ich habe eine kleine Ecke im Esszimmer aufgeräumt und etwas über Wild nachgelesen.
Das war schon alles.
jfw